Rollator

Für die Lebensqualität älterer und pflegebedürftiger Menschen ist es unter anderem wichtig, möglichst selbstständig und mobil zu sein. Wenn das Gehen schwerfällt, ist ein Rollator mitunter eine sinnvolle Hilfe. Für den sicheren Umgang damit sollten einige Aspekte beachtet werden.

Wann kann ein Rollator nützlich sein?

Sicher gehen zu können, trägt zu einem selbstbestimmten und selbstständigen Leben bei. Dazu gehört beispielsweise Einkaufen gehen, ein Café besuchen oder Spaziergänge machen. Durch die Bewegung dabei werden außerdem Fähigkeiten wie Kraft und Beweglichkeit gefördert. Dies kann wiederum helfen, Stürze zu vermeiden. Zudem ist körperliche Aktivität allgemein förderlich für die Gesundheit.

Die Fähigkeit zu gehen, kann jedoch aus verschiedenen Gründen eingeschränkt sein. Dazu gehören zum Beispiel Probleme mit dem Gleichgewicht, Muskelschwäche, Lähmungen oder Schmerzen. Manche Menschen vermeiden Bewegung aus Angst zu stürzen oder weil Unterstützung fehlt.

Richtig eingesetzt kann ein Rollator dann hilfreich sein. Aber: Nur wer einen Rollator wirklich braucht, sollte ihn benutzen. Denn bei unnötiger Verwendung werden Fähigkeiten wie das Gleichgewicht abnehmen oder ganz verloren gehen. Vor der Entscheidung für oder gegen einen Rollator sollte man daher fachlichen Rat einholen.

Vielleicht wird der Rollator auch nur in bestimmten Situationen gebraucht, etwa für längere Fußwege. Oder er kommt eventuell vorübergehend zum Einsatz, zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder einer Hüftoperation. Wenn möglich sollte danach das Gehen ohne Rollator unter fachlicher Anleitung wieder geübt werden.

Was ist bei der Auswahl eines Rollators zu beachten?

Rollatoren gibt es in vielen verschiedenen Modellen. Sie unterscheiden sich zum Beispiel in Größe, Gewicht, Handhabung, Ausstattung und Aussehen. Vor dem Kauf sollte überlegt werden, wo und wofür der Rollator eingesetzt werden soll. Es hängt zum Beispiel davon ab, ob er nur drinnen, beim Einkaufen oder für Spaziergänge benötigt wird.

In der Wohnung eignet sich ein schmaler Rollator. Wenn ein Rollator faltbar ist, lässt er sich gut im Auto transportieren.

Mit einem schweren Rollator steht man stabiler. Leichtere Modelle lassen sich einfacher steuern und anheben, zum Beispiel um einen Bordstein zu überwinden.

Die Vorderräder sind in der Regel lenkbar. Kleinere Räder machen den Rollator etwas wendiger. Das gilt auch für Rollatoren mit nur einem zentralen Vorderrad. Sie sind außerdem leichter. Für draußen eignen sich größere Räder mit griffigem Profil. Das erleichtert das Gehen auf unebenem Boden, zum Beispiel auf Kopfsteinpflaster. Außerdem sind damit Hindernisse einfacher zu überwinden.

Es ist sinnvoll, sich in einem Sanitätsfachgeschäft beraten zu lassen und verschiedene Modelle auszuprobieren. Je nach Bedarf kann unterschiedliches Zubehör angebracht werden.

Was ist für einen sicheren Umgang mit dem Rollator wichtig?

Für einen sicheren Umgang sind verschiedene Faktoren wichtig. Diese sollten beachtet werden. Zudem ist es sinnvoll, hierzu jeweils fachlichen Rat einzuholen.

Der Rollator sollte den individuellen Bedürfnissen entsprechen. Das bedeutet zunächst, ein geeignetes Modell und Zubehör auszuwählen. Dann sollte der Rollator passend eingestellt werden, zum Beispiel die Griffhöhe und die Bremsen.

Der Rollator sollte intakt und einsatzbereit sein. Das gilt insbesondere für die Bremsen. Diese sollten regelmäßig überprüft und ihre Auflageflächen bei Verschmutzungen gereinigt werden. Wichtig ist auch, den Luftdruck zu prüfen, Gelenke zu fetten und Schrauben nachzuziehen. Mindestens einmal jährlich sollte der Rollator im Sanitätsfachgeschäft gewartet werden. Mängel sollten umgehend repariert werden.

Fachliche Beratung trägt zur individuell passenden und sicheren Nutzung eines Rollators bei. Zudem sind professionelle Anleitung und praktische Übung wichtige Voraussetzungen für den richtigen Umgang mit dem Rollator. Zum Beispiel gibt es spezielle Rollatortrainings in Kliniken, bei der Physiotherapie oder der Deutschen Verkehrswacht. Daneben kann es sinnvoll sein, zu Hause professionell angeleitet zu trainieren. Dabei können Problemstellen erkannt und der Umgang damit geübt werden. Zudem gibt es spezielle Kurse, etwa zum Einsteigen und Aussteigen aus dem Bus.

Richtige Körperhaltung einnehmen

Die geeignete Technik erleichtert den Einsatz im Alltag und hilft, sicher zu gehen und Unfälle zu vermeiden.

ältere Frau steht mit aufrechter Körperhaltung am Rollator

1/3

Griffe richtig einstellen

Die Höhe der Griffe muss richtig eingestellt sein: Sie sollten sich bei herabhängenden Armen etwa auf Höhe Ihrer Handgelenke befinden.

ältere Frau geht mit aufrechter Körperhaltung im Rollator

2/3

Richtige Körperhaltung einnehmen

Die Körperhaltung sollte beim Gehen möglichst aufrecht sein: Nicht nach vorne beugen, Schultern nicht hochziehen, Ellbogen leicht gebeugt. Die Füße sollten sich direkt zwischen den Hinterrädern befinden.

ältere Frau geht mit dem Rollator rückwärts

3/3

Richtig Rückwärtsgehen

Beim Rückwärtsgehen sollte der Körper ganz leicht nach vorn geneigt sein. Die Füße gehen dabei etwas weiter vom Rollator entfernt.

Material zum Thema

Der ZQP-Ratgeber Rollator bietet weiteres Wissen und Tipps für den sicheren Umgang mit dem Rollator im Alltag. In einzelnen Schritten wird das Vorgehen in typischen Situationen beschrieben. Zudem gibt es Hinweise zu unterstützenden Angeboten wie Beratung, Anleitung und Rollatortraining.

Titelseite der Broschüre „Rollator – Tipps zum sicheren Umgang“

Ratgeber

Rollator – Tipps zum sicheren Umgang
Zuletzt aktualisiert: 31.03.2023 Nächste vollständige Überarbeitung: 31.03.2028