Naturheilmittel in der Pflege

Bestimmte Naturheilmittel sind zum Einsatz in der Pflege geeignet. Diese können zum Beispiel das Wohlbefinden fördern, Beschwerden lindern oder die Heilung unterstützen. Dabei ist die richtige Anwendung entscheidend. Denn Naturheilmittel können auch schaden.

Was sind Naturheilmittel?

Naturheilmittel sind Heilpflanzen und physikalische Verfahren, die gezielt für die Gesundheit eingesetzt werden. Dabei werden die Wirkungen von Pflanzenstoffen, Wasser, Luft, Ernährung, Bewegung, Wärme, Kälte und Licht genutzt.

Welche Naturheilmittel gibt es?

Es gibt viele verschiedene Naturheilmittel. Je nach Wirkweise und Ziel werden sie innerlich oder äußerlich angewendet. Beispiele für Naturheilmittel sind:

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Heilpflanzen

Heilpflanzen sind Pflanzen mit gesundheitlich wirksamen, gezielt nutzbaren Inhaltsstoffen. Genutzt werden zum Beispiel Blüten, Blätter oder Wurzeln von Kräutern oder anderen Heilpflanzen. Diese werden etwa als Tee, als ätherisches Öl, in Wickeln und Auflagen sowie Bädern angewendet.

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Ätherische Öle

Ätherische Öle sind flüchtige, meist intensiv duftende Stoffe aus Pflanzen. Sie können beispielsweise für Auflagen oder als Raumduft eingesetzt werden, je nach Anwendung konzentriert oder verdünnt.

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Wickel und Auflagen

Wickel und Auflagen sind Anwendungen, bei denen eine Körperstelle mit einem Tuch oder einer Kompresse umwickelt oder bedeckt wird. Diese können feucht, kühl, erwärmt oder mit Wirkstoffen versehen sein.

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Güsse und Bäder

Güsse und Bäder sind Anwendungen mit kaltem oder warmem Wasser am ganzen Körper oder Körperteilen. Diese können auch abwechselnd warm und kalt erfolgen. Zum Teil wird das Wasser mit Wirkstoffen angereichert, etwa ätherischen Ölen.

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Einreibungen und Massagen

Einreibungen und Massagen sind Verfahren, bei denen gezielt Druck auf die Haut und das Gewebe ausgeübt wird. Dabei kann der Druck unterschiedlich stark sein und mit rhythmischen, kreisenden oder streichenden Bewegungen ausgeführt werden.

Mitunter werden auch energetische oder spirituell-esoterische Verfahren zu Naturheilmitteln gezählt. Beispiele hierfür sind die Homöopathie, Bachblütentherapie und die Edelsteintherapie. Hierbei sind die Wirkweisen nicht wissenschaftlich begründet.

Wie können Naturheilmittel in der Pflege helfen?

Richtig angewendet können Naturheilmittel das Wohlbefinden fördern, gesundheitlichen Problemen vorbeugen, Beschwerden lindern und die Heilung unterstützen.

Anwendungen mit Kälte oder Wärme, Güsse sowie Bewegung können zum Beispiel den Stoffwechsel, das Immunsystem oder das Herz-Kreislauf-System anregen.

Ätherische Öle können genutzt werden, um das Wohlbefinden zu verbessern, etwa bei Appetitmangel, Übelkeit oder Schlafproblemen. Heilpflanzen können helfen, bestimmte Beschwerden zu lindern. Dazu gehören beispielsweise Blähungen, Hautreizungen und Husten.

Außerdem: Die Zuwendung und Aufmerksamkeit beim Einsatz von Naturheilmitteln können die Stimmung verbessern, ablenken und entspannen. Dadurch können auch die Beziehung und das Vertrauen zwischen pflegenden und pflegebedürftigen Menschen gestärkt werden.

Was ist bei der Anwendung von Naturheilmitteln zu beachten?

Welche Naturheilmittel individuell geeignet sind, hängt von den Bedürfnissen und Beschwerden der pflegebedürftigen Person ab. Falsch eingesetzt oder angewendet können Naturheilmittel nicht richtig wirken und sogar schaden. Zum Beispiel sind unerwünschte Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich. Naturheilmittel können unverträglich sein oder Allergien auslösen. Zudem dürfen manche Anwendungen bei bestimmten Beschwerden oder Erkrankungen nicht zum Einsatz kommen.

Wichtig bei der Anwendung von Naturheilmitteln

✓ richtiges Mittel
✓ richtiges Vorgehen
✓ richtige Dosierung
✓ richtige Dauer

Fachliche Beratung und Anleitung bieten zum Beispiel Ärzte, Ärztinnen, die Apotheke und Pflegefachpersonen. Wenn bei der Anwendung Beschwerden wie Unwohlsein oder Hautreizungen auftreten, sollte diese umgehend beendet und ebenfalls fachlicher Rat eingeholt werden.

Weitere Informationen

Stiftung Gesundheitswissen (SGW): Pflanzliche Arzneimittel: Nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen

Gesundheitliche Probleme pflegebedürftiger Menschen sollten ärztlich abgeklärt werden. Vor der Anwendung von Naturheilmitteln bei pflegebedürftigen Menschen sollte ärztlicher Rat hierzu eingeholt werden. Das gilt auch, wenn bei der Anwendung Beschwerden auftreten.

Material zum Thema

Der ZQP-Ratgeber Naturheilmittel bietet Wissen und Tipps zur Anwendung von Naturheilmitteln in der Pflege, etwa bei Appetitmangel, Schlafproblemen, Müdigkeit und Husten. Es werden Naturheilmittel dargestellt, für die wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die Wirkweisen sowie erfahrungsbasiertes Fachwissen vorliegen.

Titelseite der Broschüre „Naturheilmittel – Praxistipps für den Pflegealltag“

Ratgeber

Naturheilmittel – Praxistipps für den Pflegealltag

Zuletzt aktualisiert: 31.08.2024 Nächste vollständige Überarbeitung: 31.08.2029