Mundgesundheit

Die Mundgesundheit ist sehr bedeutsam für die allgemeine Gesundheit. Bei vielen älteren pflegebedürftigen Menschen ist sie jedoch schlechter als bei Menschen ohne Pflegebedarf. Umso wichtiger ist eine gute Mundpflege. Sie trägt erheblich dazu bei, die Mundgesundheit zu erhalten und zu fördern. Und sie hilft, gesundheitlichen Folgeproblemen vorzubeugen.

Wieso ist die Mundgesundheit wichtig?

Die Mundgesundheit hat Einfluss auf das Wohlbefinden, die Ernährung sowie verschiedene andere Gesundheitsbereiche. Dies gilt auch für die Aussprache, das Aussehen und den Gesichtsausdruck.

Probleme im Mund wie Mundtrockenheit, Schmerzen, Blutungen oder Entzündungen sind nicht nur unangenehm. Sie können schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben. Schwierigkeiten beim Schmecken, Kauen und Schlucken können zu Appetitmangel und Mangelernährung führen. Weitere gesundheitliche Folgen einer schlechten Mundgesundheit können zum Beispiel Infektionen, Lungenentzündung, rheumatische Beschwerden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.

Daher hat die Förderung der Mundgesundheit ein sehr hohes Präventionspotenzial. Das bedeutet, dass sie wesentlich dazu beitragen kann, verschiedenen gesundheitlichen Problemen vorzubeugen.

Wodurch kann die Mundgesundheit pflegebedürftiger Menschen beeinträchtigt sein?

Bei älteren pflegebedürftigen Menschen gibt es eine Reihe von Ursachen für gesundheitliche Probleme im Mund. So können hohes Alter, Medikamente oder Erkrankungen zu Veränderungen im Mund beitragen. Dazu gehören unter anderem Mundtrockenheit, Zahnfleischbluten und Entzündungen, etwa bei Diabetes, infolge falscher Prothesenpflege oder Krebstherapien. Altersbedingt kann das Zahnfleisch zurückgehen. Dadurch werden die Zahnhälse anfälliger für Karies.

Zudem erschweren körperliche oder geistige Beeinträchtigungen die selbstständige und gründliche Mundpflege. Fast ein Drittel der älteren pflegebedürftigen Menschen in Deutschland benötigt Hilfe bei der Mundpflege. Dies gilt bei Bewohnern und Bewohnerinnen von Pflegeeinrichtungen sogar für rund 60 Prozent. Wenn dann die richtige Unterstützung bei der Mundpflege fehlt, kann das die Mundgesundheit erheblich beeinträchtigen.

Was trägt zur Mundgesundheit pflegebedürftiger Menschen bei?

Zur Mundgesundheit pflegebedürftiger Menschen tragen mehrere Faktoren bei: Dazu gehören unter anderem das Gesundheitsverhalten und das Wissen für die richtige Mundpflege. Auch tragen die körperlichen, geistigen und sozialen Ressourcen einer Person zu ihrer Mundgesundheit bei. Wichtigen Einfluss haben zudem die Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung.

Entscheidend für die Mundgesundheit ist die richtige Mundpflege. Dazu gehören die Zahnreinigung, die Pflege der Mundschleimhaut sowie der richtige Umgang mit Prothesen.

Die regelmäßige und gründliche Zahnreinigung ist wichtig, um Zahnbelag (Plaque) aus Speiseresten, Speichel und Keimen zu entfernen. Sonst kann es zu Mundgeruch, Karies, Zahnstein, Entzündungen des Zahnfleischs (Gingivitis) oder des Zahnhalteapparats (Parodontitis) kommen. Damit können Zahnfleischbluten, Schmerzen oder Zahnverlust verbunden sein. Zudem kann es individuell erforderlich sein, die Mundschleimhaut gezielt zu pflegen oder die Zunge zu reinigen.

Bei Zahnersatz ist neben der Reinigung auch die richtige Handhabung wichtig. Denn Reste von Speisen oder Haftcreme sowie schlecht sitzender oder beschädigter Zahnersatz können schmerzhafte Druckstellen oder Entzündungen verursachen. Gleiches gilt für Implantate.

Viele Probleme im Mund können vermieden oder wirksam behandelt werden. Eine gute zahnärztliche und ärztliche Versorgung trägt maßgeblich zur Mundgesundheit bei: Dazu gehören zum einen regelmäßige zahnärztliche Vorsorge-Untersuchungen und Behandlungen. Zudem kann eine professionelle Zahnreinigung (PZR) sinnvoll sein. Dabei werden festsitzende Beläge und Verfärbungen entfernt, insbesondere an schwer erreichbaren Stellen. Außerdem trägt die wirksame Behandlung von allgemeinen Erkrankungen, die Probleme im Mund verursachen können, zur Mundgesundheit bei.

Für die Mundgesundheit pflegebedürftiger Menschen ist die passende Unterstützung durch Angehörige und professionell Pflegende hoch bedeutsam. Pflegefachpersonen unterstützen pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen hierbei durch Information, Beratung und fachgerechte Anleitung. Sie fördern die selbstständige Mundpflege, unterstützen dabei oder übernehmen sie wenn nötig. Zu den Aufgaben von Pflegefachpersonen gehört es auch, Risiken und Probleme einzuschätzen und bei Bedarf zahnärztliche Expertise hinzuzuziehen. Zudem müssen sie ärztliche Verordnungen, etwa zur Behandlung von Beschwerden, sorgfältig umsetzen. Damit die Mundgesundheit wirksam gefördert werden kann, ist eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten notwendig.

Allgemein ist eine gesunde Lebensweise förderlich für die Gesundheit, einschließlich der Mundgesundheit. Das heißt: nicht rauchen, wenig Alkohol trinken und regelmäßig bewegen. Kraft und Beweglichkeit zu trainieren, ist zudem förderlich für die selbstständige Mundpflege. Dazu gehört auch, sich ausgewogen und überwiegend pflanzlich zu ernähren. Speisen und Getränke mit Zucker oder Säuren sind schädlich für die Zähne. Häufiges Essen zwischendurch oder nachts erhöht das Risiko für Karies. Dies gilt auch bei Trinknahrung, wenn diese über den Tag verteilt eingenommen wird.

Feste Nahrung zu kauen, stärkt Zähne und Zahnfleisch. Außerdem regt dies die Speichelproduktion an. Speichel erleichtert das Schlucken und hilft, die Zähne mit schützenden Mineralien zu versorgen. Und er spült beständig Zucker, Säuren und Keime weg, die der Mundgesundheit schaden können. Zudem säubert die Zunge mithilfe ihrer rauen Oberfläche die Zähne und die übrige Mundschleimhaut.

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft, Lippen und Mundschleimhaut feucht, weich und gesund zu halten. Damit kann Problemen durch Mundtrockenheit entgegengewirkt werden. Beim Trinken werden zudem Speisereste und Krankheitserreger aus dem Mund gespült.

Welche Hilfsmittel und Pflegeprodukte gibt es?

Zahnbürste und Zahnpasta gehören bei der Mundpflege zum Grundwerkzeug. Darüber hinaus gibt es weitere Hilfsmittel und Produkte, die nützlich sein können.

Illustration einer Zahnbürste mit dickem Griff

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Griffverstärker

Wenn Kraft und Beweglichkeit eingeschränkt sind, eignen sich Zahnbürsten mit einem dicken Griff. Sie lassen sich leichter festhalten und gezielter führen. Im Fachhandel gibt es spezielles Zubehör, um den Griff zu verstärken oder zu verlängern.

Illustration einer Zahnbürste mit drei Bürstenköpfen zum Putzen der Kau-, Außen- und Innenfläche eines Zahns

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Dreikopf-Zahnbürste

Dreikopf-Zahnbürsten säubern mehrere Stellen gleichzeitig. Bei langen Zähnen werden damit jedoch die Zahnhälse und das Zahnfleisch schlecht erreicht.

Illustration einer Zahnzwischenraum-Bürste

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Zahnzwischenraum-Bürste

Zahnzwischenraum-Bürsten helfen, zwischen die Zähne zu gelangen. Am besten geeignet sind Bürsten mit weichen Borsten ohne Drahtkern. Bei Zahnseide oder Zahnseidesticks kann es leichter zu Verletzungen am Zahnfleisch kommen.

Illustration einer Prothesen-Bürste mit zwei Borstenfeldern

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Prothesenbürste

Prothesenbürsten haben meist mehrere Köpfe für die unterschiedlichen Bereiche von Prothesen. Die Borsten sind sehr hart und daher nicht für natürliche Zähne geeignet.

Tipps für pflegende Angehörige

Mundgesundheit pflegebedürftiger Menschen fördern

Welche Hilfe bei der Mundpflege nötig ist, ist individuell unterschiedlich. Dies richtet sich nach den Bedürfnissen und Fähigkeiten der pflegebedürftigen Person. Daher ist gute Abstimmung wichtig. Fähigkeiten, Selbstvertrauen und Selbstständigkeit sollten gefördert werden. Dies trägt auch zur Motivation bei, die Mundpflege regelmäßig durchzuführen.

Die folgenden Tipps sollen helfen, bei der Mundpflege sicher und bedürfnisgerecht zu unterstützen sowie Problemen im Mund vorzubeugen und entgegenzuwirken.

An Händen, Gegenständen und in Körpersekreten können sich Krankheitserreger befinden. Diese können Infektionen und dadurch schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen. Um dies zu vermeiden, ist sorgfältige Hygiene entscheidend.

  • Waschen Sie sich vor und nach der Mundpflege gründlich die Hände.
  • Tragen Sie Einmal-Handschuhe, wenn Sie die Mundpflege übernehmen. Das gilt insbesondere bei Infektionen.
  • Verwenden Sie nur saubere Hilfsmittel und reinigen Sie diese nach jeder Nutzung. Entsorgen Sie Tupfer und Kompressen nach einmaligem Gebrauch.
  • Säubern Sie Prothesen täglich gründlich unter fließendem Wasser mit Zahnpasta und einer Prothesenbürste. Wenn möglich sollten Prothesen auch nach dem Essen abgespült werden. Zusätzlich kann 3 Mal in der Woche eine Intensivreinigung sinnvoll sein. Hierzu eignen sich spezielle Reinigungstabletten oder Reinigungsschaum.
  • Erneuern Sie Zahnbürsten und Zungenschaber aus Kunststoff nach 4 Wochen, Zahnzwischenraum-Bürsten nach 1 Woche. Bei Infektionen oder wenn sie stark abgenutzt sind, ist das eventuell früher nötig. Zahnbürsten aus Holz oder mit Naturborsten sollten aus hygienischen Gründen nicht verwendet werden.
  • Beachten Sie allgemeine Hygieneregeln und informieren Sie sich über Tipps zur Hygiene bei der Pflege.

Mund und Lippen sind sehr empfindlich. Bei der Mundpflege kann es leicht zu Verletzungen kommen, zum Beispiel durch Fingernägel und spitze Gegenstände. Vor allem Menschen mit Schluckproblemen könnten sich bei der Mundpflege so verschlucken, dass Atemnot auftritt.

  • Gehen Sie bei der Mundpflege vorsichtig vor. Achten Sie darauf, Mundschleimhaut und Lippen nicht zu verletzen. Seien Sie behutsam, wenn Sie Verkrustungen lösen oder Entzündungen behandeln.
  • Schützen Sie die Atemwege, vor allem wenn Schluckprobleme bestehen. Um Verschlucken zu vermeiden, sollten Kopf oder Oberkörper leicht nach vorne geneigt sein. Bei der Mundpflege im Bett stellen Sie wenn möglich das Kopfteil hoch. Achten Sie darauf, dass keine Speisereste, Haftcreme, übermäßiger Speichel oder Schaum im Mund verbleiben. Wenn das Ausspucken oder Ausspülen nach der Mundpflege nicht möglich ist: Wischen Sie den Mund mit einem Tupfer oder einer Kompresse aus.
  • Verwenden Sie keine beschädigten Hilfsmittel.
  • Achten Sie darauf, dass Prothesen keine scharfen Kanten, Brüche oder Sprünge haben. Sonst können sie drücken oder Verletzungen verursachen. Untersuchen Sie den Mund auf kleine Wunden, bevor Sie Prothesen wieder einsetzen.
  • Fragen Sie regelmäßig nach Beschwerden. Achten Sie auf Veränderungen an Zähnen, Lippen, Zunge und übriger Mundschleimhaut. Das gilt auch für Probleme beim Kauen, Schlucken und Sprechen. Das ist besonders wichtig, wenn die pflegebedürftige Person Beschwerden nicht benennen kann.

Als Nebenwirkung mancher Medikamente und infolge geringer Trinkmengen kann Mundtrockenheit auftreten. Dann kann es zu Problemen beim Schmecken, Schlucken und Sprechen, rissigen Lippen oder schmerzhaften Verkrustungen auf der Zunge kommen. Zudem haften Zahnprothesen bei Mundtrockenheit nicht gut.

  • Achten Sie auf ausreichendes Trinken, etwa 1,5 Liter täglich. Halten Sie aber die ärztlich verordnete Menge ein. Weitere Hinweise dazu finden Sie bei den Tipps gegen Flüssigkeitsmangel.
  • Regen Sie den Speichelfluss an: Bieten Sie kleine Eiswürfel, gefrorene Früchte, Zitronensorbet, zuckerfreie weiche Bonbons oder Kaugummis an. Aber beachten Sie, dass dabei die Gefahr des Verschluckens besteht. Auch das Kauen fester Nahrung fördert den Speichelfluss.
  • Helfen Sie, den Mund mehrmals am Tag zu befeuchten. Er kann beispielsweise mit Wasser oder Tee aus Kamille, Fenchel, Pfefferminze, Salbei oder Ringelblumen ausgespült werden.
  • Bieten Sie täglich eine Mundspülung mit Mandelöl an, um die Schleimhaut zu pflegen. Dazu wird ein Esslöffel Öl im Mund verteilt und dann ausgespuckt. Stattdessen können Sie auch einige Tropfen Öl auf die Zunge geben.

Entzündungen der Mundschleimhaut können durch Mundtrockenheit, schlecht sitzende Zahnprothesen oder falsche Prothesenpflege entstehen. Zudem können sie in Zusammenhang mit Erkrankungen auftreten, zum Beispiel bei Diabetes. Eine entzündete Mundschleimhaut kann unter anderem zu Schmerzen und Appetitmangel führen.

  • Vermeiden Sie scharfes, saures oder knuspriges Essen.
  • Bieten Sie Eiswürfel zum Lutschen an. Das kann gegen Schmerzen helfen. Vorsicht: Es besteht die Gefahr des Verschluckens.
  • Helfen Sie, den Mund 2-mal bis 3-mal täglich mit Tee auszuspülen. Eibischwurzel, Kamille, Salbei, Pfefferminze, Malve oder Ringelblume wirken desinfizierend, entzündungshemmend und wundheilend. Stattdessen können Sie einige Tropfen Tee auf die Zunge geben.
  • Tragen Sie auf kleine Aphten Myrrhe-Tinktur auf. Aphten sind entzündliche, weiß-rötliche und schmerzhafte Stellen auf der Schleimhaut. Weitere Informationen über naturheilkundliche Anwendungen erhalten Sie im ZQP-Ratgeber Naturheilmittel.

Menschen mit Demenz vergessen eventuell die Mundpflege. Oder sie wissen nicht mehr, wie sie vorgehen sollen. Mitunter wehren sie die Pflege auch ab.

  • Regen Sie zur selbstständigen Mundpflege an, zum Beispiel: Legen Sie die Zahnbürste in die Hand. Leiten Sie Schritt für Schritt mit einfachen Worten an. Zeigen Sie die Abläufe mit Gesten. Oder führen Sie die Hand. Eventuell reicht dies bereits als Impuls. Weitere Hinweise zur Förderung körperlicher und geistiger Fähigkeiten finden Sie bei den Tipps für den Umgang mit Demenz.
  • Drängen Sie nicht, wenn die pflegebedürftige Person die Mundpflege ablehnt. Versuchen Sie die Ursachen herauszufinden. Vielleicht ist ihr etwas unangenehm. Das kann zum Beispiel der Geschmack der Zahnpasta, der Geruch der Handschuhe oder das Geräusch der elektrischen Zahnbürste sein. Probieren Sie es mit der Mundpflege eventuell zu einem späteren Zeitpunkt. Oder lassen Sie es eine andere Person versuchen.

Weitere Informationen zu Mundgesundheit und Demenz bietet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG).

Probleme im Mund können vielfach vermieden, gelindert oder geheilt werden. Zudem gibt es Hilfsmittel und Pflegemittel, die bei der Mundpflege helfen. Fachleute aus der Medizin, der Pflege und Apotheke können dabei unterstützen, die passenden Maßnahmen und Produkte auszuwählen und richtig anzuwenden.

  • Holen Sie ärztlichen oder zahnärztlichen Rat ein, wenn Sie Folgendes feststellen:
    • Schmerzen
    • Rötungen, Schwellungen, Entzündungen oder Blutungen
    • Druckstellen
    • festhaftende oder gelbliche Beläge, Krusten oder Borken
    • häufig eingerissene Mundwinkel
    • scharfkantige, lockere, verfärbte oder schmerzempfindliche Zähne
    • Mundtrockenheit, starker Mundgeruch, Geschmacksverlust
    • anhaltende Probleme beim Sprechen, Schlucken oder Kauen
    • schlecht sitzende oder beschädigte Prothesen.
  • Unterstützen Sie die pflegebedürftige Person dabei, mindestens einmal jährlich eine zahnärztliche Untersuchung wahrzunehmen. Für gesetzlich versicherte pflegebedürftige Menschen gibt es zusätzliche zahnärztliche Leistungen. Fragen Sie den Zahnarzt oder die Zahnärztin danach.
  • Fragen Sie den Arzt oder die Ärztin, ob sich Erkrankungen der pflegebedürftigen Person sowie die Medikation auf die Mundgesundheit auswirken. Besprechen Sie, was getan werden kann.
  • Holen Sie bei dem Zahnarzt oder der Zahnärztin Rat zu Mundpflege-Produkten ein, bevor Sie diese anwenden. Das gilt zum Beispiel für medizinische Mundspülungen oder Produkte gegen Mundtrockenheit. Setzen Sie ärztliche Verordnungen zur Behandlung von Beschwerden sorgfältig um.
  • Fragen Sie den Zahnarzt, die Zahnärztin oder die Pflegefachperson, wie Sie richtig bei der Mundpflege unterstützen können. Informieren Sie sich auch zum Umgang mit Prothesen.
  • Holen Sie zahnärztlichen und pflegefachlichen Rat zur Mundpflege bei spezifischen Bedürfnissen ein. Das betrifft zum Beispiel Schluckprobleme, die Einnahme von Trinknahrung, künstliche Ernährung und die Pflege im Sterbeprozess. Bitten Sie eventuell um praktische Anleitung.
  • Lassen Sie sich bei der Auswahl und Anwendung von Hilfsmitteln und Pflegeprodukten beraten. Das ist in der zahnärztlichen Praxis, bei Pflegefachpersonen, in der Apotheke oder im Sanitätsfachhandel möglich.
  • Fragen Sie bei der Physio- oder Ergotherapie, wie die selbstständige Mundpflege der pflegebedürftigen Person gefördert oder trainiert werden kann. Lesen Sie auch die ZQP-Tipps gegen Bewegungsmangel.
  • Nutzen Sie Pflegekurse oder Schulungen, um Techniken bei der Pflege zu lernen.
  • Nehmen Sie Beratung zur Pflege in Anspruch.

Material zum Thema

Tipps zum konkreten Vorgehen geben die Anleitungsvideos von ZQP und Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Der ZQP-Ratgeber Mundpflege bietet zudem weiteres Praxiswissen, zum Beispiel zum Zähneputzen oder zum Umgang mit Prothesen. Der Ratgeber ist auch zweisprachig in Deutsch und Türkisch erhältlich (Ağız bakım rehberi).

Titelseite der Broschüre „Mundpflege – Praxistipps für den Pflegealltag“

Ratgeber

Mundpflege – Praxistipps für den Pflegealltag

Hinweise für die professionelle Pflege

Förderung der Mundgesundheit in der Pflege

Was professionell Pflegende in allen Settings bei der Mundpflege beachten sollten, beschreibt der interdisziplinär erarbeitete Expertenstandard zur Förderung der Mundgesundheit in der Pflege des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP). Dieser definiert unter anderem die Aufgaben, den Verantwortungsbereich und die nötigen Kompetenzen von Pflegefachpersonen. Er bietet eine fachliche Richtschnur für die praktische Umsetzung.

Weitere Informationen zur Mundpflege bei älteren pflegebedürftigen Menschen für die Pflegepraxis

Aktuelles Fachwissen zur Mundpflege bei pflegebedürftigen Menschen erhalten professionell Pflegende zum Beispiel in Fortbildungen, die unter anderem vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) angeboten werden.

Um die praktische Umsetzung zu unterstützen, sollten Pflegeeinrichtungen regelmäßige Schulungen anbieten und konkrete Verfahrensregeln festlegen, etwa zu Zuständigkeiten, zum Vorgehen bei Problemen oder zur Durchführung von Screenings und Assessments. Dafür müssen Einrichtungen die erforderlichen Pflegeprodukte und Hilfsmittel bereitstellen. Sinnvoll ist außerdem die Benennung von speziell ausgebildeten „Beauftragten für Mundpflege“. Diese können zum Beispiel bei Pflegevisiten beraten oder die Kooperation mit Zahnärzten und Zahnärztinnen koordinieren. Zur Schulung von pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen sollten Einrichtungen geeignete Materialien bereitstellen, zum Beispiel Broschüren oder praktische Hilfsmittel.

Zuletzt aktualisiert: 16.05.2024 Nächste vollständige Überarbeitung: 30.04.2028