Beatmung zu Hause

Für die Sicherheit und das Wohlbefinden beatmeter Menschen ist eine fachgerechte Beatmungspflege entscheidend. Die Versorgung zu Hause ist anspruchsvoll und erfordert von Pflegefachpersonen hohe fachliche Kompetenz.

Was bedeutet Beatmung zu Hause?

Gesunde Menschen atmen automatisch, ohne darüber nachzudenken und ohne große Anstrengung. Wenn die Atmung etwa wegen einer Erkrankung oder nach einem Unfall stark beeinträchtigt ist, kann eine maschinelle Beatmung notwendig sein. Außerhalb eines Krankenhauses spricht man von Beatmung zu Hause, Heimbeatmung oder auch „außerklinischer Beatmung“. Das gilt unabhängig davon, ob die beatmeten Menschen in der eigenen Wohnung, einer Wohngemeinschaft oder in einer Pflegeeinrichtung leben.

Welche Formen der Beatmung zu Hause gibt es?

In welcher Weise jemand beatmet wird, hängt von der jeweiligen Erkrankung ab. Ein Beatmungsgerät kann die Atmung unterstützen oder auch ganz übernehmen. Dies kann entweder dauerhaft oder stundenweise erfolgen, etwa im Schlaf. Die Beatmung kann langfristig oder vorübergehend notwendig sein.

Die Beatmung über ein Mundstück, eine Nasenmaske oder eine Mund-Nasen-Maske bezeichnet man als nicht-invasive Beatmung. Diese kann meist selbstständig durchgeführt werden. Für eine invasive Beatmung wird ein künstlicher Zugang über den Hals zur Luftröhre gelegt, das sogenannte Tracheo-Stoma. Darüber wird ein Röhrchen (Tracheal-Kanüle) in die Luftröhre eingeführt. An die Tracheal-Kanüle wird das Beatmungszubehör angeschlossen. Bei der invasiven Beatmung ist in der Regel Unterstützung durch spezialisierte professionelle Pflege erforderlich.

Welche Aufgaben haben Pflegedienste bei der Beatmungspflege?

Nicht jeder Pflegedienst kann die Versorgung beatmeter Menschen übernehmen. Dafür gibt es Intensiv-Pflegedienste, die sich auf die außerklinische Beatmung spezialisiert haben. Deren Aufgabe ist es, für eine gute, sichere Pflege zu sorgen. Dabei müssen die Dienste verbindliche Qualitätsvorgaben einhalten.

Die konkreten Pflichten der Pflegedienste richten sich nach den Bedürfnissen der beatmeten Person. Zu den Aufgaben gehören zum Beispiel: den Gesundheitszustand und die Beatmung überwachen, die Beatmungstechnik mit dem Beatmungszubehör richtig bedienen, Verbandswechsel durchführen, Medikamente und Sondennahrung verabreichen, Sekret aus den Atemwegen entfernen, Speisen und Getränke anreichen, mobilisieren und bei der Körperpflege helfen. Der Pflegedienst muss dabei sicherstellen, dass die Pflegefachpersonen für ihre Aufgaben qualifiziert sind.

Material zum Thema

Der ZQP-Ratgeber Beatmung zu Hause beschreibt, wie gute professionelle außerklinische Beatmungspflege sein sollte und woran diese zu erkennen ist. Der Ratgeber umfasst unter anderem praktische Tipps zu konkreten Pflegehandlungen, zum Schutz der Atemwege, zur Pflege des Tracheo-Stomas und zum Umgang mit der Tracheal-Kanüle. Zudem werden Anzeichen genannt, die auf Risiken oder Fehler hindeuten könnten.

Titelseite der Broschüre „Beatmung zu Hause - Gute professionelle Pflege erkennen“

Ratgeber

Beatmung zu Hause - Gute professionelle Pflege erkennen

Zuletzt aktualisiert: 29.06.2021 Nächste vollständige Überarbeitung: 29.06.2026