Projekt
Gesundheit, Klienten, Pflegedienste
Über das Projekt
In der Studie Pflegerelevante Gesundheitsprobleme in der ambulanten Pflege und Versorgung in Deutschland (GAP-Studie 2012 bis 2015) wurden erstmalig für Deutschland repräsentative Daten zum pflegerelevanten Gesundheitszustand und zur pflegerischen Versorgung von Klientinnen und Klienten ambulanter Pflegedienste erhoben und ausgewertet.
Darüber hinaus wurden auf Basis der Ergebnisse der GAP-Studie in der nachfolgenden IMKE-Studie die gesundheitlichen Risikofaktoren Inkontinenz, eingeschränkte Mobilität und Kognition von Klientinnen und Klienten ambulanter Pflegedienste beleuchtet.
Aus diesen Untersuchungsergebnissen sind konkrete Handlungsansätze zur Verbesserung der Versorgung von zuhause lebenden Pflegebedürftigen abzuleiten.
Wissenschaftliche Publikationen (peer review) und Kongressbeiträge
Aktuell gibt es kaum belastbare Zahlen zur Prävalenz chronischer Wunden in der ambulanten Pflege, obwohl dieses Setting zunehmend an Bedeutung gewinnt. Im Rahmen einer deutschlandweiten Querschnittserhebung wurden im Jahr 2012 Pflegeempfänger untersucht, die durch ambulante Dienste versorgt werden. Insgesamt hatten 144 ambulante Pflegedienste mit 1296 Klienten zugestimmt, an der Erhebung teilzunehmen. Schließlich nahmen an der Untersuchung 880 Pflegeempfänger aus 100 ambulanten Pflegediensten teil. Von allen untersuchten Pflegeempfängern wiesen 101 mindestens eine chronische Wunde auf, die höchsten Prävalenzen zeigten sich für Dekubitus (4,6%) und Ulcus cruris (4,0%).
Raeder, K., Strube-Lahmann, S., Müller-Werdan, U., Kottner, J., Lahmann, N. A., & Suhr, R. (2019). Prävalenz und Einflussfaktoren von chronischen Wunden bei Klienten von ambulanten Pflegediensten in Deutschland. Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 140, 14-21. https://doi.org/10.1016/j.zefq.2019.01.001
Strukturparameter und pflegerische Ergebnisqualität in der ambulanten Pflege
In den letzten Jahren kam es zu Veränderungen der ambulanten Pflege in Deutschland. Daher sollen die Strukturen ambulanter Pflegedienste in der vorliegenden Studie im Hinblick auf Personalqualifikation, Trägerschaft, Größe, Versorgungsregion und Fortbildungsbedarfe beschrieben werden. Darüber hinaus wird untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen diesen Strukturparametern und den pflegerisch relevanten Outcomes Dekubitus und Mangelernährung gibt. 2015 wurde eine multizentrische Querschnittsstudie in ambulanten Diensten in Deutschland durchgeführt (IMKE-Studie). Es konnten Strukturdaten von 99 Pflegediensten und Daten zu Mangelernährung und Dekubitus von 903 Klientinnen und Klienten berücksichtigt werden. Die Studie zeigt Unterschiede bezogen auf die Qualifikation des Pflegepersonals, die Trägerschaft sowie die Größe eines Dienstes. Ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Strukturparametern und pflegerischer Ergebnisqualität war nicht nachweisbar.
Suhr, R., Raeder, K., Kuntz, S., Strube-Lahmann, S., Latendorf, A., Klingelhöfer-Noe, J., & Lahmann N. (2018). Strukturparameter und pflegerische Ergebnisqualität in der ambulanten Pflege. Gesundheitswesen, 81(08/09), 590-598. https://doi.org/10.1055/a-0600-2348
Underweight and malnutrition in home care: A multicenter study
This study aimed to provide representative figures about the prevalence of underweight and malnutrition among home care clients, and to determine the associated risk factors and the provided nutritional nursing interventions. In 2012, a multicenter point prevalence study was conducted among 878 randomly selected clients from 100 randomly selected home care services across Germany. Malnutrition and underweight are important issues in home care clients. Regular weighing should be performed in all home care clients so that a potential weight loss can be detected in time.
Lahmann, N. A., Tannen, A., & Suhr, R. (2016). Underweight and malnutrition in home care: A multicenter study. Clinical Nutrition, 35(5), 1140-1146. https://doi.org/10.1016/j.clnu.2015.09.008
Schmerz bei Patienten in der ambulanten Pflege
Im Rahmen der Studie sollten Schmerzempfinden und schmerzbedingte Beeinträchtigungen und deren Einfluss auf die Einstufung der Pflegeversicherung bei ambulant versorgten Pflegebedürftigen erfasst werden. 2012 wurden im Rahmen einer repräsentativen multizentrischen Querschnittsstudie 878 Klienten aus 100 ambulanten Pflegediensten untersucht. Ein Anteil von 68,5 % (n = 672) der Befragten gab an, Schmerzen zu haben. Angesichts einer hohen Schmerzprävalenz bei pflegebedürftigen Menschen weist das Ergebnis der Studie auf die Notwendigkeit hin, dass unabhängig von den schmerzbedingten Beeinträchtigungen des Alltags dem Schmerzempfinden in der ambulanten Pflege mehr Beachtung geschenkt werden sollte.
Leiske, M., Lahmann, N. A., Lindena, G., Centmayer, R., & Suhr, R. (2015). Schmerz bei Patienten in der ambulanten Pflege: Eine bundesweite Querschnittsstudie mit Pfadmodell. Schmerz, 29(4), 431-439. https://doi.org/10.1007/s00482-015-0001-9
Over- and undersupply in home care: a representative multicenter correlational study
The primary aim of the study was to identify possible misclassification, respectively over and undersupply of care by comparing the Barthel Index of clients of home care service with the level of care (Stage 0, I, II, III) according to the statutory German long-term care insurance. In 2012, a multi-center point prevalence study of 878 randomly selected clients of 100 randomly selected home care services across Germany was conducted. The variability in Barthel Index in each level of care found in this study indicated a large general misclassification of home care clients according to their actual need of care.
Lahmann, N. A., Suhr, R., Kuntz, S., & Kottner, J. (2015). Over- and undersupply in home care: a representative multicenter correlational study. Aging Clinical and Experimental Resarch, 27, 209-2019. https://doi.org/10.1007/s40520-014-0267-2
The epidemiology of skin care provided by nurses at home: a multicentre prevalence study
Skin care belongs to the core activities of nursing practice. The aim of this study was to estimate the frequencies and patterns of skin care and applied skin care products in the home care nursing setting in Germany. A multicentre cross‐sectional study was conducted in July 2012. Approximately 60% of home care clients received skin care interventions. The majority were washed and two‐thirds received a leave‐on product once daily. There was large heterogeneity in cleansing and skin care product use.
Kottner, J., Boronat, X., Blume-Peytavi, U., Lahmann, N., & Suhr, R. (2015). The epidemiology of skin care provided by nurses at home: a multicentre prevalence study. Journal of Advanced Nursing, 71(3), 570-580. https://doi.org/10.1111/jan.12517
Projektdetails:
Partner: Dr. Nils Lahmann, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Ergebnisse und weitere Beiträge des ZQP
Hier finden Sie die Ergebnisse zu diesem Projekt.