Projekt
TRADE – TRAnsport und DElir bei älteren Menschen
Über das Projekt
Ältere Menschen haben im Rahmen einer Krankenhausbehandlung ein erhöhtes Risiko für eine Verschlechterung ihrer kognitiven Fähigkeiten bis hin zu akuter Verwirrtheit, einem sogenannten Delir. Risikofaktoren für ein Delir sind zum Beispiel eine bereits bestehende kognitive Beeinträchtigung, Eingriffe in Vollnarkose, Mehrfachmedikation, starke Schmerzen, laute und hoch frequentierte Räume sowie häufige Raum- bzw. Ortswechsel.
Das Projekt TRADE (TRAnsport und DElir bei älteren Menschen) zielte auf die Reduktion des Risikos für delirante Zustände aufgrund von Umgebungswechsel bei älteren Menschen über 70 Jahren. Dieses vom Innovationsausschuss geförderte Konsortialprojekt bestand aus drei Studienteilen:
I. Beobachtungsstudie zur Erhebung kognitiver Veränderungen und der Delirstärke bei Patientinnen und Patienten und deren Determinanten sowie Erhebung aller Möglichkeiten der Begleitung der Patientinnen und Patienten durch Angehörige sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Pflege, des Krankentransportdiensts, des Sozialdiensts sowie des ärztlichen Diensts; zudem Durchführung eines systematischen Reviews zur Delirprävention im Rahmen des Entlassungsmanagements.
II. Entwicklung einer komplexen Intervention, die eine Reorientierung der Patientinnen und Patienten durch eine strukturierte Aktivierung vertrauter Personen fördert. Mittels einer „Ankommens-Begleitung“ sollte einer kognitiven Verschlechterung infolge einer Krankenhausaufnahme oder aufgrund eines Raumwechsels innerhalb eines Krankenhauses sowie insbesondere bei Verlegungen von einem Krankenhaus in eine neue Versorgungseinrichtung entgegengewirkt werden.
III. Die Wirksamkeit der Maßnahme wurde in einer clusterrandomisierten Pilotstudie mit begleitender Prozessevaluation geprüft.
Als Konsortialpartner war das ZQP für den Wissenstransfer innerhalb des Projekts und nach außen verantwortlich. Dazu gehörten die Erarbeitung von Schulungs- und Informationsmaterial für das Gesundheitspersonal und Angehörige in den Gesundheitseinrichtungen, die Entwicklung und Moderation einer Webseite zum Projekt sowie die Aufbereitung von Informationen zum Projekt für die (Fach-)Öffentlichkeit.
Das Projekt wurde über drei Jahre vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert.
Der Abschlussbericht zum Projekt wird derzeit erstellt.
Konsortialpartner waren:
- Agaplesion Bethesda Klinik, Geriatrie der Universität Ulm (Konsortialführung)
- Agaplesion Bethanien Krankenhaus Heidelberg
- AOK Baden-Württemberg
- DRK Ulm als Vertreter des Landesverbands Baden-Württemberg
- Hochschule für Angewandte Wissenschaften Rosenheim
- Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm
- Klinikum der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
- Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizinmanagement
- Universitätsklinikum Heidelberg
- Universitätsklinikum Ulm
- Zentrum für Qualität in der Pflege