Das neue PIP-Assessment des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) ist ein wissenschaftsbasierter digitaler Helfer für die professionelle präventive Beratung zur Pflege. Die Software ist ab sofort frei zugänglich und flexibel einsetzbar.
14. November 2023
Das neue PIP-Assessment des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) ist ein wissenschaftsbasierter digitaler Helfer für die professionelle präventive Beratung zur Pflege. Die Software ist ab sofort frei zugänglich und flexibel einsetzbar.
Berlin, 14. November 2023. Professionelle Beratung in der Pflege hat ein hohes präventives Potenzial: Sie kann Wissen vermitteln, dabei helfen Probleme zu erkennen und Ressourcen zu nutzen. Ein wissenschaftlich fundiertes, systematisches Vorgehen trägt zu einem gelingenden Beratungsprozess bei. Um Beraterinnen und Berater dabei zu unterstützen, hat das ZQP das neue digitale Assessment für Prävention und Intervention in der häuslichen Pflege (PIP-Assessment) in Kooperation mit der Hochschule Osnabrück entwickelt.
Das PIP-Assessment ist bei verschiedenen Beratungsanlässen in der Pflege einsetzbar, zum Beispiel bei häuslichen Beratungsbesuchen nach § 37 Abs. 3 SGB XI und der Pflegeberatung gemäß § 7a SGB XI.
Es kann genutzt werden, um gesundheitliche Risiken und Ressourcen in der häuslichen Pflege einzuschätzen sowie den Beratungsbedarf und geeignete Maßnahmen zur Prävention zu identifizieren, zu dokumentieren und einzuleiten. Das Assessment richtet sich vorrangig an die pflegebedürftige Person, wobei die Möglichkeit der Selbst- und Fremdauskunft gegeben ist. Die Ergebnisse können auch für die Beratung von Angehörigen und anderen Bezugspersonen eingesetzt werden.
Die Software hilft konkret dabei, Informationen rund um die Situation von Klientinnen und Klienten systematisch zu erfassen und zu analysieren sowie den Beratungsbedarf zu priorisieren. Dafür werden in einem Basisassessment unter anderem Daten zur pflegebedürftigen Person, zur Beratungssituation und zum Unterstützungsnetzwerk erhoben. Im Bedarfsassessment wird die Pflege- und Versorgungssituation erfasst. In der sogenannten Bedarfsübersicht wird der identifizierte Beratungsbedarf zusammengefasst und dargestellt. Dabei bietet das Instrument den Beraterinnen und Beratern Hinweise auf präventive Beratungsinhalte beziehungsweise zu möglichen Interventionen. Dies bildet die Basis, um geeignete Präventionsmaßnahmen vorzuschlagen und gegebenenfalls einzuleiten.
„Das PIP-Assessment ist so konzipiert, dass es gut in eine vertrauensvolle Gesprächssituation einzubetten und leicht handhabbar ist. Die inhaltlichen Schwerpunkte, deren Umfang sowie die Bearbeitungsreihenfolge können selbst bestimmt werden. Auch eine hohe Übereinstimmung des Assessments mit den Inhalten des Begutachtungsinstruments zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit macht unser PIP sehr praxistauglich“, erklärt ZQP-Geschäftsleiterin und Pflegeexpertin Daniela Sulmann.
Zur Einschätzung des Beratungsbedarfs steht die Perspektive der beratenen Person im Vordergrund – diese wird durch fachliche Einschätzungen der Beraterin bzw. des Beraters ergänzt. Aus den gesammelten Angaben leitet sich die Einschätzung des Beratungsbedarfs ab, der automatisch in einem dreistufigen Ampel-Farbschema ausgewiesen wird. Das heißt das Programm macht entsprechende Vorschläge zur Priorisierung. Zudem kann ein Beratungsnachweis erstellt werden.
Eine spezielle Schulung zur Anwendung des PIP-Assessments ist nicht erforderlich. Hinweise zur Nutzung sind in einem Leitfaden dargestellt. Die aktuelle Version kann kostenfrei heruntergeladen werden. Die erhobenen Daten werden ausschließlich lokal auf dem Gerät gespeichert. Das Programm ist für Geräte mit einem Windows-Betriebssystem ausgelegt und kann kostenlos auf www.zqp.de heruntergeladen werden. Eine Registrierung ist nicht erforderlich.
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