Neuer Online-Dienst des ZQP stellt den Wissensstand zur Wirksamkeit präventiver Interventionen in der ambulanten und stationären Pflege dar. Die Nutzung ist kostenlos.
11. Februar 2020
Neuer Online-Dienst des ZQP stellt den Wissensstand zur Wirksamkeit präventiver Interventionen in der ambulanten und stationären Pflege dar. Die Nutzung ist kostenlos.
Berlin, 11. Februar 2020. Gezielte Maßnahmen der Prävention und Rehabilitation können entscheidend zur Gesundheit und Selbständigkeit und damit zur Lebensqualität älterer pflegebedürftiger Menschen beitragen. Solche Interventionen sollen helfen, das Fortschreiten von Pflegebedürftigkeit zu verlangsamen oder gar zu verhindern. Voraussetzung für den Erfolg ist aber unter anderem ein guter Wissensstand in der Pflegepraxis über Wirksamkeit und Eignung solcher Maßnahmen sowie über die korrekte Anwendung.
Vor diesem Hintergrund hat das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) den neuen frei zugänglichen Online-Dienst „Pflegerische Prävention und Rehabilitation“ entwickelt, der aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu präventiven und rehabilitativen Interventionen in ambulanten und stationären Pflegesettings bündelt. Er kann zum Beispiel von Pflegefachpersonen aber auch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern genutzt werden.
Der ZQP-Dienst enthält übersichtlich aufbereitete Informationen zu 175 systematisch recherchierten und ausgewählten Studien. Diese sind nutzerfreundlich nach Themen und Pflegesettings gegliedert: Dazu gehören beispielsweise Maßnahmen zum Einsatz des Case Managements im ambulanten Bereich, zur Förderung funktionaler Fähigkeiten im stationären Setting oder zum Erhalt kognitiver Fähigkeiten bei demenziell Erkrankten im Rahmen der pflegerischen Rehabilitation. Für jedes der insgesamt 27 Themen gibt es einen Überblick zur Studienlage, zum Forschungsstand und zum weiteren Forschungsbedarf. Zu allen analysierten Studien werden detaillierte Informationen bereitgestellt – insbesondere zur Rolle und Aufgabe von Pflegenden bei der jeweiligen Intervention. Auf den ersten Blick ersichtlich sind zudem Signifikanzniveaus und Verzerrungsrisiken. Die 125 Interventionen, die sich als wirksam erwiesen haben und zumindest bedingt für die Pflegepraxis empfohlen werden können, sind speziell hervorgehoben und nach Empfehlungsstärke geordnet.
„Unser neues Wissensangebot bietet einen systematischen Überblick zum Forschungsstand und benennt vielversprechende Präventionsansätze in der Pflege. Allerdings zeigt die wissenschaftliche Analyse auch, dass es an vielen Stellen nach wie vor an qualitativ hochwertigen Studien zur Wirksamkeit pflegerischer Interventionen mangelt“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.
Die systematische Recherche sowie die Zusammenstellung der Ergebnisse erfolgten nach wissenschaftlichen Standards. Um möglichst zuverlässige Aussagen treffen zu können, wurden nur Studien der höchsten Güte eingeschlossen, das heißt randomisierte kontrollierte Studien und systematische Literaturanalysen. Die wissenschaftliche Bewertung der Studiengüte erfolgte transparent anhand reliabler Assessmenttools im Peer-Review-Verfahren. Eine Aktualisierung mit Aufnahme neuester Studienergebnisse wird im Auftrag des ZQP alle zwei Jahre durchgeführt – zuletzt von der Universität Bremen unter Leitung von Professor Stefan Görres.
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