Eine Übersicht der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege bietet professionell Pflegenden schnelle Orientierung zu komplementären Angeboten für die Pflegepraxis.
13. Juli 2018
Eine Übersicht der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege bietet professionell Pflegenden schnelle Orientierung zu komplementären Angeboten für die Pflegepraxis.
Berlin, 13. Juli 2018. Ob Heilpflanzen, Aromaöle, Kneipp oder Kinästhetik – solche Pflegeanwendungen und -konzepte zielen darauf ab, die konventionelle, schulmedizinisch ausgerichtete Pflege zu ergänzen. Aufgrund der Vielzahl an Angeboten fehlt mitunter auch Pflegefachleuten der Überblick, welche Möglichkeiten der Komplementärpflege es insgesamt gibt, was sich hinter einzelnen Namen genau verbirgt und wie die Maßnahmen umgesetzt werden können.
Deswegen hat das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) eine kostenlos zugängliche Online-Übersicht mit Basiswissen zu solchen Angeboten entwickelt, für die in der deutschsprachigen Fachliteratur Hinweise auf positive Effekte gefunden werden konnten. Die Übersicht verschafft somit Pflegeprofis – aber auch anderen Interessierten – einen ersten Überblick zu konzeptionellen Grundannahmen, zur Anwendungspraxis sowie zu Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten rund um die komplementäre Pflege. Dabei wird auch über Wirkweisen informiert sowie auf bekannte Risiken hingewiesen.
„Zwar gibt es noch wenig Forschung zur Wirksamkeit von komplementären Verfahren in der Pflege, aber zum Teil breite Erfahrungen mit positiven Effekten“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. Wirkweisen einiger komplementärer Angebote wie die Hydrotherapie lassen sich wiederum mit physikalischen und physiologischen Prozessen erklären. Daher ist es wichtig, auch solche ergänzenden Möglichkeiten zu kennen, um den Bedürfnissen pflegebedürftiger Menschen ganzheitlich entsprechen zu können. Doch einfach Mal ausprobieren, ist auch bei der vermeintlich harmlosen Komplementärpflege nicht unbedingt ratsam. „Teilweise gibt es auch Risiken bei komplementären Pflegemaßnahmen, wie zum Beispiel falsche Handgriffe oder Kontraindikationen“, so Suhr weiter.
Die ZQP-Übersicht ist in zwei Bereiche gegliedert: komplementäre Anwendungen einerseits sowie komplementäre Konzepte andererseits. Zu den Anwendungen gehört der Einsatz von Heilpflanzen, Waschungen, Einreibungen, Wickeln, Auflagen oder Aromapflege. Sie sollen präventiv wirken, Heilungsprozesse fördern, Beschwerden lindern und das Wohlbefinden pflegebedürftiger Menschen verbessern.
Zu den komplementären Pflegekonzepten zählen zum Beispiel Basale Stimulation, Kinästhetik und Mäeutik. Sie gründen auf bestimmten Haltungen der Pflegenden. Aspekte wie Individualität, Beziehung, Wahrnehmung oder Entwicklung stehen dabei im Mittelpunkt der Pflege.
Die Informationen zum neuen ZQP-Wissensangebot hat die Stiftung in Kooperation mit Dr. med. Miriam Ortiz, Hochschulambulanz für Naturheilkunde, Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, auf Basis einer Literaturrecherche erarbeitet.
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