Das ZQP hat seine frei zugängliche Datenbank für pflegerelevante Leitlinien und Standards aktualisiert. Die 161 Dokumente sind systematisch erschlossen und mit Zusatzinformationen wie Gütehinweisen hinterlegt.
02. Juni 2017
Das ZQP hat seine frei zugängliche Datenbank für pflegerelevante Leitlinien und Standards aktualisiert. Die 161 Dokumente sind systematisch erschlossen und mit Zusatzinformationen wie Gütehinweisen hinterlegt.
Berlin, 1. Juni 2017. Für die professionelle Pflege sind Leitlinien und Standards – wie die Expertenstandards – wichtige Qualitätsmaßstäbe. Sie bündeln aktuelles Wissen und bieten Handlungsorientierung. Bei der Vielzahl der Dokumente fällt es allerdings selbst Experten häufig schwer, den Überblick über deren Gegenstand, Aktualität und Güte zu behalten. Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) bietet daher eine einzigartige, kostenlose Datenbank zu pflegerelevanten Leitlinien und Standards, die z. B. Pflegenden, Lehrenden und Lernenden sowie Wissenschaftlern leichten Zugang und umfängliche Informationen bietet.
Die Datenbank hat das ZQP in Kooperation mit dem Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf Grundlage einer systematischen Literaturrecherche umfassend aktualisiert. Die Übersicht umfasst jetzt 161 deutsch- und englischsprachige Leitlinien und Standards. Neu in die Datenbank eingegangen sind Dokumente zu den Themen Schmerzmanagement, Harnausscheidung, Mobilisierung und Lagerung sowie zur Palliativversorgung. Auch zum Thema Dekubitusprophylaxe und -behandlung bzw. Versorgung chronischer Wunden wurden weitere Arbeiten aufgenommen.
Die Untersuchung der Leitlinien und Standards aus dem deutschsprachigen Raum zeigt, dass aktuelle Dokumente wichtige methodische Qualitätskriterien erfüllen. Überall wurde der Erarbeitungsprozess beschrieben und die Empfehlungen mehrheitlich in einem klar definierten Abstimmungsverfahren verabschiedet.
„Es ist sehr positiv, dass sich der Entwicklungsprozess für Leitlinien und Standards weiter verbessert hat. Allerdings gibt es auch noch einiges zu tun. Vor allem sollte die Bewohner- und Patientenperspektive im Erarbeitungsprozess stärker berücksichtigt werden. Schließlich sind sie es, die durch die Umsetzung von Leitlinien und Standards direkt betroffen sind“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. Besonders wichtig sei es daher, geeignete Verfahren zur Einbindung von Patienten- bzw. Bewohnervertretern zu entwickeln. Aus Suhrs Sicht besteht ein anderer wichtiger Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung beim Praxistransfer: „Die Hinweise zur Umsetzung von Leitlinien und Standards bleiben eine große Herausforderung. Nur in wenigen Dokumenten werden Vorschläge zur Implementierung gemacht und entsprechende Kriterien dazu genannt.“
Mit der jetzt vorgelegten erweiterten Übersicht will das ZQP darum auch die Entwickler von Leitlinien und Standards unterstützen, vorhandenes Wissen aufzufinden und Impulse aus anderen Entwicklungsprozessen zu nutzen. Die Datenbank ermöglicht dafür eine einfache Recherche nach Titel, Thema, Herkunftsland oder Erscheinungsjahr der Leitlinien und Standards. Eingeschlossen sind dabei nun auch Dokumente, die zwar ohne pflegerische Beteiligung erstellt wurden, die aber Themen betreffen, in denen Pflegende ohne ärztliche Anordnung Entscheidungen treffen können oder die Maßnahmen beinhalten, die in den direkten Verantwortungsbereich der Pflegenden fallen. Zu allen Einträgen stehen weitere Informationen, z. B. Angaben und Links zu ergänzenden Informationen, wie Kurzfassungen oder Patientenversionen, zur Verfügung. Darüber hinaus ermöglicht die Datenbank die Suche nach internationalen Organisationen, die Leitlinien zur Verfügung stellen.
Mehr zur ZQP-Datenbank finden Sie unter https://pflegeleitlinien.zqp.de/.
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