Gewalt in der Pflege in Leichter Sprache

Gewalt kann es überall geben.
Auch bei der Pflege.

Zuhause oder im Pflege­-Heim.

Die Gewalt sehen andere oft nicht.
Und darüber reden ist schwierig.
Dabei ist darüber reden so wichtig.

Darum schreiben wir über dieses Thema.

Was Gewalt in der Pflege ist

Gewalt bedeutet:
Jemand beachtet Ihre Rechte nicht.
Das können viele Dinge sein.
Zum Beispiel:

Jemand tut Ihnen mit Worten weh.
Dazu gehört:

  • Schimpfen.
  • Drohen.
  • Sagen: „Sie übertreiben!“
  • Oder: „Stellen Sie sich nicht an!“

Jemand tut Ihnen am Köper weh.
Dazu gehört:

  • Schlagen.
  • Kneifen.
  • Grob sein.

Jemand nimmt keine Rücksicht.
Dazu gehört:

  • Reinkommen ohne zu klopfen.
  • Einfach nackig sitzen lassen.
  • Zum Aufstehen zwingen.
  • Zum Duschen zwingen.
  • Nicht genug zu essen geben.
  • Nicht rechtzeitig auf die Toilette begleiten.
  • Schmutzige Kleidung anziehen.

Jemand beklaut Sie.
Dazu gehört:

  • Geld wegnehmen.
  • Schmuck wegnehmen.
  • Kleidung nicht wiedergeben.

Wie Sie Gewalt erkennen können

Gewalt sieht meist niemand.
Sie passiert im Geheimen.
Erfährt jemand Gewalt?
Dann können andere manchmal Anzeichen sehen.

Beobachten Sie Gewalt?
Oder vermuten Sie Gewalt?
Dann kann diese Übersicht helfen:

Erfährt jemand Gewalt?
Dann kann er…

  • scheu und ängstlich sein.
  • sich schnell streiten.
  • sich schnell erschrecken.
  • schlecht schlafen.
  • blaue Flecken haben.
  • Kratzer oder Schnitte haben.
  • sehr ungepflegt aussehen.

Was Sie gegen Gewalt tun können

Erfahren Sie Gewalt?
Beobachten Sie Gewalt?
Oder vermuten Sie Gewalt?

Dann ist eines ganz wichtig:

Reden Sie darüber!
Auch wenn Sie zweifeln.
Auch wenn Sie Angst haben.
Auch wenn Sie denken:
Es hat keinen Sinn.
Auch wenn Sie wütend sind.

Bewahren Sie Ruhe.
Warten Sie nicht.
Es gibt immer eine Lösung.

MIT WEM KÖNNEN SIE REDEN?

MIT EINER VERTRAUENS-PERSON

Das kann ein Angehöriger sein.
Oder ein Freund.
Oder eine Pflege-Kraft.
Oder eine Nachbarin.

MIT DER EINRICHTUNG ODER DEM PFLEGE-DIENST

Hat eine Pflege-Kraft Gewalt angewendet?
Sprechen Sie mit einem Mitarbeiter.
Von der Einrichtung. Oder vom Pflege-Dienst.
Je nachdem, wer Sie pflegt.

MIT EINEM ARZT

Er kann Sie beraten.
Er darf nichts weitersagen.
Er hilft nur, wenn Sie das wollen.

MIT JEMANDEM VOM NOT-TELEFON

Not-Telefone sind Tag und Nacht erreichbar.
Die Mitarbeiter wissen viel über Gewalt.
Sie sagen nichts weiter.
Nur wenn Sie das wollen.

MIT JEMANDEM VON DER BERATUNGS-STELLE

MIT DER POLIZEI

Haben Sie selbst Verletzungen durch Gewalt?
Oder sehen Sie Verletzungen bei jemandem?
Hat jemand etwas geklaut?
Hat jemand Sie sehr eingeschüchtert?
Zum Beispiel:
„Gib mir Deine Bank-Karte.
Sonst kriegst Du keine Pflege!“

Rufen Sie dann die Polizei.
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