Unterstützung und Hilfen

Probleme in der Pflege

Bei der Pflege kann es in verschiedener Weise zu Problemen kommen. Diese betreffen zum Beispiel die Sicherheit und Qualität der Versorgung oder die Kommunikation. Das gilt für die ambulante Pflege durch Pflegedienste ebenso wie für die Versorgung in stationären Pflegeeinrichtungen. Zudem können pflegende Angehörige im Pflegealltag vielfältigen Problemen gegenüberstehen. Dann ist es gut zu wissen, was man tun kann und wo es Unterstützung gibt.

Wo gibt es Unterstützung bei der Pflege?

Der Pflegealltag kann körperlich und psychisch sehr anstrengend sein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung bei der Pflege, die zur Entlastung beitragen können.

In Deutschland gibt es vielfältige Angebote an Beratung zur Pflege. Pflegebedürftige Menschen haben dabei einen Anspruch auf kostenlose professionelle Pflegeberatung. Auch Angehörige können diese auf Wunsch der pflegebedürftigen Person nutzen. Die Beratung soll umfassend über Ansprüche und Angebote rund um die Pflege informieren. Dies umfasst unter anderem finanzielle Leistungen und praktische Unterstützung.

Eine erste Anlaufstelle bei Fragen zur Pflege sind die gesetzlichen Pflegekassen und privaten Pflegeversicherungen sowie örtliche Beratungsstellen wie die Pflegestützpunkte oder compass private pflegeberatung. Eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe können Sie mit der Datenbank des ZQP suchen.

Informationen speziell zu Demenz bietet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Kostenlose Beratung erhalten Sie am Alzheimer-Telefon: 030/25 93 79 514.

Beratung zu Fragen rund um das Thema Pflege bieten außerdem das Pflegetelefon des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie das Bürgertelefon des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).

In Pflegekursen und Schulungen werden Grundkenntnisse vermittelt, um die Pflege selbstständig durchzuführen. Dazu gehören zum Beispiel Pflegetechniken oder der Umgang mit krankheitsbedingtem Verhalten.

Im Interview des ZQP diskurs 2024 berichtet ZQP-Geschäftsleiterin Daniela Sulmann von Zuschriften an die Stiftung von Menschen, die Rat und Hilfe rund um das Thema Pflege suchen und was das ZQP dazu anbietet.

Praxistipps für den Pflegealltag

Das ZQP bietet fundiertes und leicht verständliches Wissen sowie praktische Tipps für den häuslichen Pflegealltag.

Konflikte und Gewalt in der Pflege

Konflikte, aggressives Verhalten und Gewalt können auch in guten Pflegebeziehungen vorkommen. Solche Situationen können alle Beteiligten sehr belasten und schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Daher ist es wichtig, vorzubeugen und angemessen mit Konfliktsituationen und Gewaltereignissen umzugehen. Das ZQP bietet dazu konkrete Tipps zur Vorbeugung von Gewalt.

Bei Problemen mit Gewalt und auch im Notfall können spezialisierte Stellen helfen.

 

Dieses Krisentelefon ist aktuell für Sie verfügbar:

0800 265 55 66

Mo von 9–12 Uhr, Mi von 14–18 Uhr, Fr von 9–12 Uhr und 13–17 Uhr

Außerhalb der Sprechzeiten ist ein Anrufbeantworter geschaltet.

weitere Krisentelefone
Pflege in Not Brandenburg (PiN) bietet Beratung und Unterstützung in schwierigen Pflegesituationen für alle an der Pflege älterer Menschen Beteiligten. Die Beratung ist vertraulich, anonym und kostenlos.

Was kann man von guter professioneller Pflege erwarten?

Wodurch sich gute professionelle Pflegeangebote auszeichnen, ist vor allem von den pflegebedürftigen Menschen sowie ihren Angehörigen zu bewerten. Das ist unter anderem abhängig von deren Erwartungen und den vereinbarten Leistungen. Gleichzeitig gibt es einige allgemeine Merkmale für gute professionelle Pflegeangebote. Diese hat das ZQP für stationäre Pflegeeinrichtungen sowie für ambulante Pflegedienste zusammengefasst. Darüber hinaus gibt es fachliche Merkmale in Bezug auf die Pflegequalität.

Gute professionelle Pflege erkennen

Die Qualität professioneller Pflege zu beurteilen, ist für pflegebedürftige Menschen und Angehörige teils schwierig. Diese ZQP-Ratgeber erläutern anhand von konkreten Beispielen, wie professionelle Pflege aus fachlicher Sicht sein sollte.

Was ist bei Problemen mit professionellen Pflegeangeboten zu tun?

Wie überall, wo Menschen aufeinandertreffen, können auch bei der Pflege Konflikte zwischen pflegebedürftigen Menschen, Angehörigen und Mitarbeitenden professioneller Pflegeangebote auftreten. Mitunter sind diese durch Missverstände oder andere Schwierigkeiten bei der Kommunikation verursacht.

Pflegebedürftige Menschen sollten Fragen und Probleme daher möglichst zeitnah und möglichst sachlich ansprechen. Sie können erwarten, dass der Umgang mit Beschwerden und Fehlern in der Organisation klar geregelt ist und schnell reagiert wird. Falls nötig können offizielle Stellen einbezogen werden.

Probleme ansprechen

Zunächst sollte das Gespräch mit den betreffenden Mitarbeitenden gesucht werden. Zudem kann man sich an die Team- oder Pflegedienstleitung wenden, um Probleme mitzuteilen oder Beschwerden anzubringen. Schließlich wären die Geschäftsleitung und im Weiteren der Träger des Pflegediensts hinzuzuziehen.

Offizielle Stelle einbeziehen

Wenn auf Kritik am Pflegedienst von diesem nicht angemessen reagiert wird, ist es ratsam, eine offizielle Stelle einzubeziehen: Die Pflegekasse oder die private Pflegeversicherung der pflegebedürftigen Person, der Medizinische Dienst (MD) oder der Prüfdienst der Privaten Krankenversicherung (Careproof). In einigen Bundesländern ist zusätzlich auch die Heimaufsicht für Pflegedienste zuständig. Darüber hinaus gibt es mancherorts kommunale Beschwerdestellen, an die man sich ebenfalls wenden kann.

Pflegevertrag kündigen

Bei Problemen mit dem Pflegedienst können Klientinnen und Klienten den Vertrag mit dem Dienst jederzeit ohne Einhaltung einer Frist kündigen. Das gilt auch, wenn es im Pflegevertrag anders vereinbart ist. Bei der Kündigung muss keine besondere Form eingehalten werden.

Der BIVA-Pflegeschutzbund sowie die Verbraucherzentrale informieren und beraten zu Pflegeverträgen mit ambulanten Pflegediensten, einschließlich dem Vorgehen bei Kündigungen.

Probleme ansprechen

Je nach Art des Problems sollte das Gespräch mit den betreffenden Mitarbeitenden, der Wohnbereichsleitung und der Pflegedienstleitung gesucht werden. Bei anhaltenden Schwierigkeiten wären schließlich die Heim- oder Geschäftsleitung und im Weiteren der Träger der Pflegeeinrichtung anzusprechen.

Heimbeirat einbeziehen

Anregungen und Beschwerden zu Leistungen der Pflegeeinrichtungen können auch beim Heimbeirat des jeweiligen Hauses angebracht werden. Dieser vertritt die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner gegenüber der Heimleitung oder dem Träger. Seine Aufgabe ist es, auf eine Lösung hinzuwirken.

Offizielle Stelle hinzuziehen

Wenn auf Beschwerden und Kritik seitens der Einrichtung nicht angemessen reagiert wird, ist es ratsam, eine offizielle Stelle einzubeziehen: Die Pflegekasse oder private Pflegeversicherung der pflegebedürftigen Person, der Medizinische Dienst (MD) oder der Prüfdienst der Privaten Krankenversicherung (Careproof). Zudem kann man sich an die örtliche Heimaufsicht wenden. Zum Teil gibt es auch kommunale Beschwerdestellen.

Pflegevertrag kündigen

Der Vertrag mit einem Pflegeheim kann ohne Begründung zum Monatsende gekündigt werden. Dies muss schriftlich und fristgerecht erfolgen. Ist eine Fortsetzung des Vertrags bis zum Ende der Kündigungsfrist nicht zumutbar, ist eine fristlose Kündigung möglich. Das gilt zum Beispiel bei schweren Pflegefehlern oder Gewalt.

Der BIVA-Pflegeschutzbund und die Verbraucherzentrale informieren und beraten zu Pflegeverträgen mit stationären Pflegeeinrichtungen, einschließlich dem Vorgehen bei Kündigungen.

Andere Pflegeeinrichtung suchen

Orientierung bei der Suche nach einer anderen Pflegeeinrichtung bietet der ZQP-Einblick Pflegeheimsuche.

An wen kann man sich bei Problemen in der Pflege wenden?

Offizielle Anlaufstellen bei Problemen in der Pflege oder Beschwerden sind zum Beispiel:

Suche nach Beratungs- und Beschwerdestellen

Die Suche nach Adressen örtlicher Beratungs- und Beschwerdestellen sowie der örtlichen Heimaufsicht ist in der Datenbank des ZQP möglich. Das ZQP bietet keine Beratung an.