Analyse

Hitzeschutz in der ambulanten Pflege – 2024

Auf dieser Seite lesen Sie eine Zusammenfassung der Analyse Hitzeschutz in der ambulanten Pflege: eine deutschlandweite Befragung in Pflegediensten – 2024. Die vollständige Analyse können Sie kostenfrei herunterladen.

Heiße Tage und Nächte werden in Deutschland immer häufiger. Gerade bei älteren pflegebedürftigen Menschen besteht das Risiko für gravierende hitzebedingte Gesundheitsprobleme – vor allem, wenn die nötige Unterstützung für Hitzeschutz, Abkühlung und Flüssigkeitsaufnahme fehlt.

Aber auch für Pflegende sind heiße Tage und Nächte beschwerlich und können gesundheitlich sehr belasten. Entsprechend ist im häuslich-ambulanten Pflegesetting Hitze beziehungsweise Hitzeschutz ein sehr relevantes Thema.

Die vorliegende Analyse hat das Ziel, die Wahrnehmungen und Einstellungen zum Thema Hitze und Hitzeschutz bei Leitungspersonen und Qualitätsbeauftragten ambulanter Pflegedienste zu erfragen und Hinweise zum Umgang mit Hitzeereignissen und Herausforderungen in den Diensten zu erhalten.

Schwerpunkte der Studie waren unter anderem:

  • Belastungen und Sorgen im Zusammenhang mit Hitzeereignissen
  • Maßnahmen zur Prävention bei Hitzeereignissen

Die Studie basiert auf einer computergestützten Telefonbefragung aus dem Jahr 2023, in der bundesweit 1.000 Leitungspersonen und Qualitätsbeauftragte ambulanter Pflegedienste befragt wurden.

Belastungen und Risiken durch Hitze in der ambulanten Pflege

Die Ergebnisse zeigen, dass über die Hälfte der Pflegedienste, in denen die Studienteilnehmer und Studienteilnehmerinnen tätig waren, im Sommer 2023 von mindestens einer Hitzewelle betroffen waren. Rund 44 Prozent der Befragten schätzen, dass es in den drei Monaten vor der Befragung oft oder sehr oft in ihrer Region so heiß war, dass damit ein gesundheitliches Risiko für ihre Klienten und Klientinnen verbunden gewesen sei. Generell machen sich 40 Prozent der Pflegeprofis große Sorgen über negative Auswirkungen von Wetterextremereignissen wie Hitzewellen auf die Gesundheit der Menschen in ihrer Region.

 

Zentrale Ergebnisse

  • 44 Prozent der Befragten sagen, dass es in ihrer Region in den Monaten vor der Befragung oft oder sehr oft so heiß war, dass dies die Gesundheit von Klienten und Klientinnen gefährdet habe.
  • 32 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass körperliche Erschöpfung bei den Beschäftigten der Pflegedienste während Hitzewellen oft oder sehr oft zunehme.
  • Mit Blick auf kognitive Erschöpfung sagt rund ein Viertel (26 Prozent), dass dies der Fall sei.
  • 52 Prozent der Befragten berichten, der ambulante Pflegedienst, in dem sie arbeiten, habe keinen Hitzeaktionsplan verschriftlicht beziehungsweise implementiert.
  • 68 Prozent der Befragten aus Diensten, die mit einen Hitzeschutzplan arbeiten, berichten von Problemen bei mindestens einem der folgenden Aspekte: Erstellung eines Hitzeschutzplans, praktische Umsetzung der Inhalte, interne Kommunikation oder Zusammenarbeit mit den Klienten und Klientinnen.
  • 73 Prozent geben an, dass der Dienst, in dem sie arbeiten, weder in einem Hitzeschutznetzwerk eingebunden sei noch, dass sie persönlich von einem solchen Netzwerk gehört hätten.
  • 55 Prozent der Teilnehmenden berichten, dass in ihrem Pflegedienst noch keine Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen zum Thema Hitzeschutzmaßnahmen geschult worden seien.

 

Veröffentlichung dieser Studie: Juli 2024
Autoren dieser Studie: Dr. Simon Eggert, ZQP | Dr. Mathias Haeger, ZQP | Daniela Sulmann, ZQP | Dr. Christian Teubner, ZQP